
Stubenrein beim Züchter: Die Misty Method
Die Stubenreinheit ist eine der größten Hürden, die von neuen Welpenbesitzern überwunden werden muss. Sie bedeutet schlaflose Nächte, unschöne Unfälle und einen Test der eigenen Geduld. Viele haben vielleicht sogar die Sorge, dass der kleine Hund nie stubenrein wird und ein Leben lang ins Haus macht.
Wie würde das Leben mit einem neuen Welpen aussehen, wenn er schon beim Züchter stubenrein wäre? Vor dem allgemeingültigen Hintergrund hört sich die Misty Method zu gut an, um wahr zu sein. Jedoch, besonders bei amerikanischen Züchtern ist die Misty Method etabliert und bewährt, viele schwören darauf. Die Methode stammt von Bev Dorma, hier eine deutsche Übersetzung ihres englischen Originals.

Durch diese Methode ist das Konzept der Stubenreinheit nicht erst etwas Neues im neuen Zuhause, sondern eine Selbstverständlichkeit von Geburt an.
Die Methode basiert auf dem Prinzip, dass die Welpen ihr “Nest” nicht beschmutzen wollen, und eine Aversion gegenüber ihren eigenen Exkrementen entwickeln, wenn der Züchter die Wurfbox sauber genug hält. Es ist dieses Prinzip, das es dem Welpenkäufer bedeutend erleichtert, den Welpen darauf zu konditionieren draußen sich zu lösen. Bei älteren Welpen funktioniert diese Methode nicht, sie ist für Züchter und Menschen, die Welpen großziehen, nicht für Welpenkäufer.
Aufbau

Die Wurfkiste wird unterteilt in drei Abschnitte: den Schlafplatz, ein Areal zum Spielen und Essen und einen Bereich, der als Toilette dient. Die Toilette sollte dabei “hinten” positioniert sein, so dass die Welpen nicht hindurch laufen, wenn sie Menschen und Hunde begrüßen, sondern sich im Schlafareal sammeln.
Nach dem Essen lösen sich Welpen, deshalb ist die Toilette angrenzend.
Womit man die Toilette auslegt, ist innerhalb der üblichen Optionen unerheblich. Papier, Unterlagen, Streu etc. sind alle möglich.
Der Anfang: Woche 3

Der Beginn der Stubenreinheit ist in der dritten Lebenswoche der Welpen, wenn die Welpen anfangen, gezielter durch die Wurfkiste zu navigieren und sich eigenständig lösen können.
Am ersten Tag gibt es für die Welpen noch kein Spielareal, nur das Bett und die Toilette.
Nach dem Aufwachen werden die Welpen in den Toilettenbereich gesetzt bis sie sich lösen, dafür können sie auch alle paar Stunden geweckt werden.

Danach gibt es stetig mehr Platz für einen Spielbereich, bis der Welpenauslauf dem Schema entsprechend aufgebaut ist. Die Toilette sollte sich unmittelbar am Ausgang der Wurfkiste befinden und für die Welpen erreichbar sein. Das bedeutet, dass die Tür der Wurfkiste vollkommen geöffnet ist und in einen kleinen “Auslauf” führt. Die Welpen sollten allerdings auch selbstständig wieder in die Wurfkiste zurückfinden.
Macht ein Welpe in den Schlaf- oder Spielbereich, muss die Unterlage dort sofort gewechselt werden. Aufheben und Wegwischen funktionieren nicht, der Geruch darf nicht zurückbleiben.
Damit der Geruch nicht in die anderen Bereiche getragen wird, wenn die Welpen hindurch laufen, deckt man die Häufchen und Pfützen mit Papier oder Streu ab. Der Toilettenbereich soll ungut nach Klo riechen, und der restliche Bereich im Kontrast angenehm, zumindest für die ersten Tage. So wird den Welpen klar, welcher Bereich mit ihrem Geschäft beschmutzt werden kann. Trotz des Geruchs soll es natürlich sauber sein.
Bei Welpenunterlagen muss man darauf achten, dass die neue Lage nicht zu gut riecht, sonst schlafen die Welpen darauf, besonders wenn sie mit schmutzigen Pfoten bereits in die anderen Bereiche gelaufen sind.
Um die Welpen richtig zu konditionieren und alle Schritte zu gewährleisten, müssen die Welpen unter konstanter Beobachtung sein. Diese Woche intensiver Arbeit macht die übrigen Wochen bedeutend entspannter.
Woche 3-4
Durch dieses Setup sollten die Welpen bis zur vierten Woche beginnen, ihren Schlafplatz zum pinkeln zu verlassen, wenn die Unterlage gewechselt wurde, sobald es einen Unfall im Bett-Bereich gab. Das kann so aussehen, dass nur die Vorderpfoten das Bett verlassen, bevor sie sich lösen, jedoch stetig besser werden.
Woche 5-7

Werden die Welpen mobiler und sicherer auf ihren Pfoten, und mit der Erweiterung ihres Auslaufs, kann die Toilette stetig weiter weg von den Schlafplätzen bewegt werden bis Körbchen, Toilette und Futterplatz in Verschiedenen Ecken des Geheges stehen.

Laufen die Welpen beim Spielen in ihr Klo hinein und meiden ihn dabei nicht gut genug, machen aber sonst relativ zuverlässig an die richtige Stelle, kann eine kleine Schwelle oder Barrikade helfen. Sie sorgt dafür, dass Streu und Einlage nicht als Spielzeug wahrgenommen werden und sie nicht einfach in die Toilette “hinein purzeln” sondern gezielt hinein gehen. Trotzdem kann sich manchmal ein spielender Welpe dorthin verirren.
Woche 8-10
In circa diesem Zeitraum sollten die Welpen lernen, sich draußen zu lösen. Sowohl beim Züchter, als auch bei den neuen Besitzern.

Pinkelunterlagen, Papier etc sollten nicht mehr benutzt werden, damit es nicht selbstverständlich wird, für die Welpen im Haus zu pinkeln.
Der kleine Hund soll nicht nach draußen getragen werden, er soll den Weg zur Tür selbst kennen. So kann er dem Besitzer anzeigen, wenn er nach draußen muss.
Draußen sollte es auch einen designierten Toilettenbereich geben, damit das Gelernte der vergangenen Wochen übertragen werden kann. Leckerlis sollten nicht benutzt werden, damit der Welpe sich auf das Lösen konzentrieren kann. Das erleichternde Gefühl der leeren Blase und die verbale Belohnung und Streicheleinheiten reichen aus.

